In Zeiten von vielen schlechten Meldungen und einer großen Sorge vor dem Winter gibt es auch eine gute Nachricht: Nach dem erfolgreichen Bürgerentscheid wurde am 30. September der Förderantrag für die Freibadsanierung eingereicht. Nach der neuen Projektskizze wird das sanierte Freibad Niederkrüchten vollständig ohne Gas und zu 100% CO2 neutral betrieben werden. Es wäre damit eines der ersten Schwimmbäder in NRW, die sich vollständig mit selbst produzierter Energie versorgen können.
Wir funktioniert das?
Eine 100 kWp starke Photovoltaik Anlage liefert nicht nur den nötigen Strom für den Betrieb der Wasseraufbereitungsanlagen, sondern auch für eine 180kW starke Wärmepumpe. Bereits im Frühjahr kann somit ohne den Verbrauch von fossilen Energieträgern das Becken aufgeheizt werden. Zusätzlich nutzt eine 630 qm große Solarabsorberanlage die direkte Sonneneinstrahlung zur weiteren Wassererwärmung. Im Hochsommer sind Wassertemperaturen von über 28 Grad möglich. Außerhalb der Freibadsaison wird überschüssiger Strom ins Netz eingespeist.
Eine der Voraussetzungen für den Förderantrag ist eine möglichst CO2 neutrale Wärme- und Energieversorgung (min. 75%) und die Sanierung im Bestand. Ersatzneubauten sind grundsätzlich nicht förderfähig! Die Fördermanagerin der Gemeinde Niederkrüchten hat in den letzten Wochen intensiv an der neuen Projektskizze gearbeitet. In der Ratssitzung am 27. September gab Bürgermeister Karl-Heinz Wassong die Eckdaten der Projektskizze bekannt. Sie beinhaltet die ursprüngliche Planung vom Planungsbüro Neugebauer für die Freibadsanierung mit dem besonderen Augenmerk auf einen 100% CO2-neutralen Betrieb und den Erhalt von Bausubstanz. Das Freibad kann in Zukunft nahezu autark betrieben werden und ist damit unabhängig von Energiekrisen. Dies macht den Betrieb für die nächsten Jahrzehnte im Vergleich zu konventionell betriebenen Bädern mit Brennstoffen wie Gas, Öl oder Holz berechenbar. Die Investitionskosten werden ohne Förderung auf 6,6 Mio. € geschätzt. Die Mehrkosten führen aber langfristig zu kalkulierbaren und niedrigen Betriebskosten. Die Energiekosten von Schwimmbädern sind erheblich und führen inmitten der Gaskrise zu zahlreichen Schließungen oder Senkungen der Wassertemperatur.
Jetzt heißt es Daumen drücken, damit der Haushaltsausschuss des Bundestages die Projektskizze aus Niederkrüchten in die engere Auswahl nimmt. Bei einem Zuschlag könnten 45% der Projektkosten gefördert werden.
Niederkrüchten bekommt ein Highlight. Ein supermodernes Freibad im Westkreis.
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